Kölner Bücherfest: Will Gmehling

WILL GMEHLING, geboren 1957, hat lange Zeit Bilder für Erwachsene gemalt, bis er anfing, Bücher für Kinder zu schreiben. 1998 erschien sein erstes Kinderbuch „Tiertaxi Wolf & Co. (Sauerländer). Es folgten viele Bilder- und Kinderbücher, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Der Kinderroman „Freibad“ wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis.

Das Kinderbuch Molly Blume ist im Peter Hammer Verlag erschienen.

Molly ist schwer genervt, ihre Eltern sind süchtig! Süchtig nach ihren Smartphones. Immerzu starren sie aufs Display, hören Molly nie richtig zu und im Zoo verpassen sie sogar die Leopardenbabys. Wie sie das hasst! Endlich ist es so weit, Molly greift durch: Sie sperrt ihre Eltern im Keller ein, ohne Handy versteht sich. Entgiftung nennt man das. Molly hat alles perfekt vorbereitet, versorgt Mama und Papa durch die Katzenklappe und geht ansonsten ihren Dingen nach. Liegt im Gras, guckt in die Wolken, denkt nach über den Jungen mit der Zahnlücke, den ungezähmten Kater von nebenan, über Gott und die Welt. Will Gmehling hat seine 9-jährige Heldin mit einem starken Gefühl für das echte Leben ausgestattet. Anna Schilling (Illustratorin) hat das erstaunliche Mädchen mit lebhaften Buntstiftzeichnungen kongenial ins Bild gesetzt: hellwach, selbstbestimmt, wild und witzig.

Foto: © Maryam Kazakmurzaeva

Kölner Bücherfest: Daniel Mullis

DANIEL MULLIS, geb. 1984, studierte Geographie und Geschichte in Bern und Bologna, promovierte am Institut für Humangeographie der Universität Frankfurt a. M. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt a. M. und leitet das DFG-Projekt »Alltägliche politische Subjektivierung und das Erstarken regressiver Politiken«.

Der Titel Der Aufstieg der Rechten in Krisenzeiten ist im Reclam Verlag erschienen.

Warum sind rechte und rechtsextreme Bewegungen in Krisenzeiten so erfolgreich? Mit welchen Strategien überzeugen sie die Mehrheit davon, dass die Verteidigung der eigenen Privilegien wichtiger ist als Solidarität oder Verzicht? Der Sozialwissenschaftler Daniel Mullis untersucht, für welche Botschaften die gesellschaftliche Mitte empfänglich ist. In zahlreichen Gesprächen arbeitet er die bundesdeutsche Befindlichkeit unserer Gegenwart heraus. Und er fragt danach, wie progressive Politik in unsicheren Zeiten gelingen kann.

»Dieses Buch ist Ergebnis meiner Bemühungen zu verstehen, was in der Mitte der Gesellschaft passiert ist, dass die Rechte derart erstarken konnte … Wir gingen den sozialen Dynamiken, Konflikten und Glückserwartungen nach, in deren Gefüge sich der Aufstieg der Rechten vollzog und weiter vollzieht. Dabei fokussierten wir bewusst auf die sogenannte Mitte und befragten Menschen aller politischen Couleurs. Was zutage trat und was ich hier als Regression der Mitte beschreiben werde, beunruhigt mich zutiefst, zumal klar wurde, wie stark das rechte Rauschen die Gesellschaft mittlerweile durchzieht.«

Foto: © privat

Kölner Bücherfest: Jana Volkmann

JANA VOLKMANN, geb. 1983 in Kassel, hat in Berlin Europäische Literaturen studiert und erste Prosatexte veröffentlicht, seit 2012 lebt und schreibt sie in Wien. Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt: „Auwald“ (Roman, Verbrecher Verlag 2020) sowie „Investitions-ruinen“ (Gedichte, Limbus 2021). Für „Auwald“ erhielt sie den Förderpreis des Bremer Literaturpreises 2021 sowie den Reinhard-Priessnitz-Preis 2022. Als Journalistin schreibt sie u. a. für „Der Freitag“, „Tagebuch“ und beschäftigt sich schon länger mit der Frage, ob Tiere arbeiten (müssen).

Das Buch Der beste Tag seit langem erscheint im August 2024 im Residenz Verlag.

Jana Volkmann erzählt mit feinem Humor von Tieren, Menschen und gleichberechtigten Formen des Zusammenlebens, die ebenso selbstverständlich wie revolutionär sind.

Eine Sommernacht in der Wiener Innenstadt, zwei Frauen sind auf dem Heimweg, als ihnen in einer kleinen Gasse ein herrenloses Pferd begegnet. Das leicht verwahrloste Tier trottet ihnen nach bis zu ihrem Häuschen in der Vorstadt und bezieht im Garten Quartier. Fortan kümmern die beiden sich um den neuen Mitbewohner. Was zunächst wie eine märchenhafte Fantasie anmutet, steigert sich zu einem außergewöhnlichen Roman über das Zusammenleben von Tier und Mensch, über Tierrechte und Ausbeutung, über Selbstbestimmung und ihre Grenzen.

Foto: © Kaja Smith

 

4. Kölner Bücherfest: Eine Nachlese

 

Im wunderbaren Alten Pfandhaus fand bei bestem Wetter das 4. Kölner Bücherfest statt.

Zehn Kölner Buchhandlungen waren mit ihren ausgewählten Sortimenten vertreten und zeigten eine Vielfalt an aktueller Literatur, Kinder- und Photobüchern sowie Reiseliteratur. Mit den Verlagshäusern Kupido, Baumhaus, Parasitenpresse, Greven und Böhlau sowie den forum independent Verlagen waren auch wieder die Programmmacher direkt vor Ort.
Die Buchkünstlerin Ursula Traschütz und der Kölner KunstSalon ergänzten die Veranstaltung. Michael Schikowski zeigte mit seiner Ausstellung „99 Memes“ witzige Momente bezüglich der Außendarstellung von Texten.
Die Veranstaltung setzte zum vierten Mal Maßstäbe für die Vielfalt und das Engagement der kleineren Stadtteil-Buchhandlungen, der deutschen Verlagswelt sowie des Kölner Literaturlebens. Sie wurde durch mehr als 600 buchbegeisterte Besucher, die teils den ganzen Tag verweilten, dankbar angenommen.

Während in einer Halle die Bücher zu entdecken und zu kaufen waren, wurde in der anderen gelesen und anregend geplaudert.
Vielfalt war auch im Lesungsprogramm die Devise, so unterhielten sich der emeritierte Professor für Sprache und Literatur Karl-Heinz Göttert und der Buch  Aficionado Michael Schikowski auf amüsanteste Weise über den Rhein, das Gehen und die Bewegung der Massen; gefolgt von erhellenden Einblicken in die städtischen Mühlen und das Ehrenamt, denn Autor Marco Pagano war drei Jahre ehrenamtlicher Bürgermeister des Stadtbezirks Köln-Kalk. Auch der lesende Nachwuchs wurde durch die Boje-Kinderbuchautorin Katrin Pokahr unterhaltsam ans Buch geführt. Ein Höhepunkt war der Autor Steven Uhly, der uns mit „Die Summe des Ganzen“ intensiv in einen Sog aus Fragen über Sünde und Schuld zog. Den anregenden Ausklang dieses Lesefestes machten Christiane Möschle mit Biggi Wanninger, Anne Rixmann und der Sängerin Melane, alle sind im informativen Buch „Frauenperspektiven Köln“ vertreten.

Besucher, Buchhändler und Autoren zeigten sich einstimmig begeistert von der Veranstaltung!

Herzlichen Dank an Stephanie Jancke für die ausführliche Berichterstattung! Und ebenso herzlichen Dank an alle teilnehmenden Buchhandlungen, Verlage, Autor:innen und Künstler:innen!

 

Fotos: Stephanie Jancke/forum independent

 

4. Kölner Bücherfest am 03.09.2023

Am 03.09.2023 findet das 4. Kölner Bücherfest statt.

Neu ist in diesem Jahr der Veranstaltungsort: Altes Pfandhaus, Kartäuserwall 20, 50678 Köln

Wie auch in den letzten Jahren steht die Begegnung mit dem Buch im Vordergrund. Kölner Buchhandlungen und Verlage zeigen ihre vielfältigen Sortimente und abwechslungsreiche Lesungen bieten Wissenswertes, Literarisches und Unterhaltsames für Groß und Klein.

  • Literarische Buchhandlungen aus Köln zeigen spannende Ausschnitte aus ihren Sortimenten und Programmen: Buchhandlung Goltsteinstrasse, Der andere Buchladen, Ubierring; Buchhandlung Baudach, Buchhandlung Bittner, Agnes Buchhandlung, Buchhandlung Kaiser,   Buchhandlung Blücherstraße, Buchhandlung Falderstrasse, Forough Book Buchhandlung, Manulit Buchhandlung
  • Die Verlage Kupido, Böhlau, Baumhaus, Greven und die Parasitenpresse präsentieren ihr Programm
  • Der Kunstsalon Köln
  • Lesungen mit Karl-Heinz Göttert, Marco Pagano, Katrin Pokahr, Steven Uhly, Anne Rixmann, Biggi Wanninger und Musik von Melane Nkounkolo
  • Buch- Papierkünstlerin Ursula Traschütz
  • Der Mülheimer Literaturclub mit einem visuellen Literaturerlebnis : Ist Literatur überall – 99 Memes

Übersicht Programm und Teilnehmer 2023

Bei Fragen zur Veranstaltung wenden Sie sich an Silvia Maul, Tel. 0221- 92428 231

Für Presseanfragen wenden Sie sich an die Agentur für Kulturkommunikation/ Stephanie Jancke,  
Tel. 0178-7703 856

Kölner Bücherfest: Karl-Heinz Göttert

KARL-HEINZ GÖTTERT ist emeritierter Professor für Ältere Deutsche Sprache und Literatur an der Universität Köln. Er ist Autor zahlreicher erfolgreicher Bücher.

Sein Buch Der Rhein – Eine literarische Reise ist im Reclam Verlag erschienen.

Der Rhein beschleunigte als Verkehrsweg den kulturellen Austausch und zivilisatorischen Fortschritt , aber er inspirierte auch ganz unmitt elbar eine reiche Literatur.
Von der Nibelungensage bis zur »Loreley« – hier fanden kulturprägende Geschichten, Mythen und Märchen ihren Ursprung. Die »Rheinromantik« wurde vor allem dank ihrer Gedichte und Lieder zum weltweiten Inbegriff deutscher Kultur.
Dieses Buch folgt dem Rhein durch acht Jahrhunderte Literaturgeschichte von den Alpen bis zur Nordsee und macht uns bekannt mit den Dichtern, die hier gelebt und geschrieben haben. Wir begegnen der Literatur, die an diesem Fluss entstanden ist: Eine literarische Rheinfahrt mit fesselnden Ortsbegehungen, unerwarteten Geschichten und neuen Blicken auf das scheinbar Altbekannte.

Foto: © privat

Kölner Bücherfest: Marco Pagano

MARCO PAGANO war 15 Jahre lang politisch aktiv,u. a. Vorstandsmitglied der Kölner SPD und von 2017–2019 ehrenamtlicher Bürgermeister des Stadtbezirks Kalk.

Zum Tag des Kölner Ehrenamts am 03.09.2023 wird er sein Buch Kleine Helden – Eine Liebeserklärung an das Ehrenamt aus dem J.H.W. Dietz Verlag vorstellen.

Dem politischen Ehrenamt wird heute nur noch wenig Respekt entgegengebracht. Immer mehr Akteure streichen frustriert die Segel: Pöbeleien, Drohungen, Angriffe und mangelnde Wertschätzung sind oft der Lohn für anspruchsvolle, aber unbezahlte Aufgaben in Kommune und Kreis. Wer setzt sich dem noch freiwillig aus?

Marco Pagano, früherer Bezirksbürgermeister in Köln-Kalk, schreibt offen und schonungslos über diese Herausforderungen und erzählt, warum er es trotzdem noch einmal wagen würde.

Foto: © Patrick Fouad

 

Kölner Bücherfest: Katrin Pokahr

KATRIN POKAHR war Redakteurin bei einer Tageszeitung und studierte anschließend Mittlere und Neuere Geschichte. Heute arbeitet sie als freie Autorin und Journalistin und schreibt Kinderbücher und Unternehmensbiografien. Mit ihrer Familie lebt Katrin Pokahr in Köln.

Voll Molliwollig – Ein Schaf kommt selten allein ist im Boje Verlag erschienen. Das Buch richtet sich an Leser:innen ab 4 Jahren und natürlich die komplette Familie.

Eine Schaf-Geschichte der anderen Art: witzig, absurd und wunderbar illustriert.
Ein Schaf als Haustier? Das wäre schön!, denken sich Lola und Joppe, als sie auf der Wiese am Stadtrand ein freundliches Schaf kennenlernen. Sie laden es zu sich nach Hause ein, und weil es ein Schaf allein nun mal nicht gibt, kommt gleich die ganze Herde mit. Als sie in der Wohnung im dritten Stock stehen, sind Lolas und Joppes Eltern wenig begeistert. Was sollen die Schafe fressen? Wo sollen sie schlafen? Und was werden die Nachbarn sagen, die schon mit der Hausordnung wedeln und Saure-Zitronen-Gesichter machen?

Foto: © Katrin Pokahr

 

Kölner Bücherfest: Steven Uhly

STEVEN UHLY wurde in Köln geboren. Er studierte spanische, portugiesische und deutsche Literaturwissenschaften in Köln, Bonn und Lissabon. Mit seiner Frau gründete er den Münchner Frühling Verlag, der sich vor allem mit der Herausgabe der Reihe „einmaleingedicht“einen Namen gemacht hat.

2022 erhielt er den Hermann-Hesse-Literaturpreis (Förderpreis) für Die Summe des Ganzen. Der Titel ist im Secession Verlag erschienen.

Madrid, in der Gegenwart: Zwei Menschen begegnen einander im Beichtstuhl einer kleinen Pfarrkirche am nordöstlichen Rand der Stadt, der eine ein Priester, der andere ein junger Mann, der off enbar schwer unter einer Sünde leidet, die er kaum auszusprechen vermag. Er flieht aus dem Beichtstuhl, kehrt aber am Folgetag zurück. Die immer intensiver werdenden Gespräche der beiden zeichnen allmählich ein Bild dessen, was diesen ›Sünder‹ tatsächlich quält. Die doppelte Abgründigkeit seiner Beichte über Kindesmissbrauch zieht auch den Priester in die Kluft zwischen Wort und Tat und den Leser unweigerlich in einen Sog aus Fragen, die jeden einzelnen von uns betreffen.
Mit Genauigkeit und Einfühlungsvermögen widmet sich Steven Uhly einer Thematik, die seit Jahren weltweit für Schlagzeilen sorgt.

Foto: © Bothor

 

 

Kölner Bücherfest: Frauenperspektiven Köln

Wer kennt die Frauen, die heute in einer Stadt wirken, sie prägen und ihr ein Gesicht geben? Und wie wiederum erleben diese Frauen ihre Stadt, was macht die Orte aus, an denen sie sich aufhalten? Wie prägt eine Stadt umgekehrt auch ihre Menschen?

Diese Fragen motivierten Christiane Möschle die Reihe Frauenperspektiven ins Leben zu rufen. Im Buch Frauenperspektiven, erschienen im Panima Verlag,  werden 28 Frauen aus Kunst, Kultur, Politik und Wissenschaft vorgestellt, die mit Köln verbunden sind – darunter bekanntere Persönlichkeiten, wie die ehemalige Dombaumeisterin Barbara Schock- Werner, die Autorin Brigitte Glaser und die amtierende Oberbürgermeisterin Henriette Reker, sowie weniger bekannte, aber nicht minder die Stadt Köln prägende Frauen.

Auf dem Bücherfest sind als Gäste dabei:
Biggi Wanninger, Präsidentin der Stunksitzung
Anne Rixmann, Schauspielerin u.a. Ensemblemitglied der Stunksitzung
Melane Nkounkolo, Sängerin und Betreiberin des Afro Shops Megitta Luvivila Domingos

Zur musikalischen Abrundung wird „Melane Nkounkolo & Band“ nach der Lesung auftreten.

 

CHRISTIANE MÖSCHLE studierte in München Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Soziologie und Psycholinguistik. Schon während ihres Studiums widmete sie sich der Literatur von Frauen und dem weiblichen Schreiben. 2017 gründete sie den Panima Verlag und ist als Schriftstellerin, Fotokünstlerin und Verlegerin tätig.

BETTINA FILTNER startete als Filmemacherin, arbeitet aber nach ihrem Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin als Fotografin. Oft kombiniert sie in ihren Arbeiten Fotografie und Text. Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher und ihre Arbeit wurde vielfach ausgezeichnet. Zuletzt erschien 2022 ihr Buch „Meine Schwester“.

Foto: © Bettina Flitner