In den geräumigen Hallen der Michael Horbach Stiftung fand am Sonntag, 22.08.2021 erfolgreich das 2. Kölner Bücherfest statt. Zehn feine Kölner Buchhandlungen waren mit ihren ausgewählten Sortimenten vertreten und zeigten eine Vielfalt an aktueller Literatur, Kinder- und Photobüchern sowie Comics. Mit den Verlagshäusern Eichborn und Böhlau waren auch Programmmacher direkt vor Ort. Die Buchkünstlerin Ursula Traschütz ergänzte die Veranstaltung um feine Objekte aus Papier und Ulla Egbringhoff vom Kölner KunstSalon stellte das Projekt „Literatur in den Häusern der Stadt“ vor. Auch die Ausstellung „Machwerke. Beispiele der Buchgestalt“ von Michael Schikowski brachte erhellende Momente bezüglich der Außendarstellung von Büchern.
Während in einer der luftigen Hallen die Bücher zu entdecken und zu kaufen waren, wurde in der anderen gelesen und anregend geplaudert. Vielfalt war auch im Lesungsprogramm die Devise, so lud Michael Markolwitz zu einer Entdeckungsreise durch Köln, Gerd Köster und Christoph Gottwald unterhielten auf amüsanteste Weise, gefolgt von Spannung mit dem Thriller-Autor und ehemaligen Lindenstrassen-Darsteller Christoph Wortberg. Die Fernseh- und Radiomoderatorin Christine Westermann las sich später kurzweilig durch die Tücken des Älterwerdens. Hansjörg Nessensohn beschrieb farbig die Geschichte eines Coming-Outs in „Mut.Machen.Liebe.“ Ein weiterer Höhepunkt waren die Philosophen Markus Gabriel und Gert Scobel, die sich „Zwischen Gut und Böse“ ins Gespräch über Moral und Ethik, Normen und Werte vertieften. Auch Ingeborg Gleichauf schilderte thematisch passend in ihrem Buch über Hannah Arendt und Karl Jaspers die fruchtbare Geschichte einer einzigartigen Freundschaft.
Die Veranstaltung setzte zum zweiten Mal Maßstäbe für die Vielfalt und das Engagement der kleineren Stadtteil-Buchhandlungen, der deutschen Verlagswelt sowie des Kölner Literaturlebens. Besucher, Buchhändler und Autoren zeigten sich einstimmig begeistert von der Veranstaltung, ist es doch auch in fortgeschrittener Corona-Zeit wieder gelungen, die analoge Erfahrung des Lesens und Gelesenwerdens für uns alle weiterhin erfahrbar zu machen – denn letztlich geht es doch um das zutiefst menschliche und gesellschaftlich relevante soziale Miteinander.
Herzlichen Dank an Stephanie Jancke für die ausführliche Berichterstattung!