Mary MacLane: ICH

»Letzten Endes bin ich eine ausdrücklich vernünftige Frau. Nur dass Vieles, worauf ich in meinem Inneren stoße, knirscht, unerklärlich ist und nicht zusammenpasst. Ich bin so verlassen, als hätte ich keinen menschlichen Platz auf dieser Erde. Meine Tage sind so still, als lebte nur ich auf der Welt.«

Mary MacLanes 1917 erschienenes letztes großes Werk „ICH“ ist eine sprachgewaltige, wie reife Antwort auf ihr fulminantes Debüt „Ich erwarte die Ankunft des Teufels“ (1902). Als 19-Jährige hatte sie sich danach gesehnt, ihre Heimatstadt zu verlassen, nun kehrt sie nach turbulenten Jahren an der Ostküste ins provinzielle Montana zurück und wendet sich wieder der Form des Tagebuchs zu. MacLane will nicht mehr die große weite Welt erobern, sondern sie verspottet deren Absurdität und Oberflächlichkeit. Wie in ihrem Debüt widmet sich die 36-Jährige dem eigenen Ich, das sie gerade deshalb virtuos zu feiern weiß, weil sie sich darüber keine Illusionen macht.

Ein Buch über die Herausforderung des Menschen, in der Einsamkeit »Ich« zu sagen und »Ich« zu sein.

 

Der Titel ist im Reclam Verlag erschienen:

Mary MacLane

ICH

Aufzeichnungen aus meinem Menschenleben

ISBN: 978-3-15-011319-6

20,00 Euro

Leseprobe